Beim Schillerplatz wurde eine Entwicklungschance vertan
SPD-AG 60 plus: Monatstreffen beleuchtete politische Entwicklungen/ Terminfestlegungen
25. September 2025 – Traditionell steht das erste Monatstreffen der Arbeitsgemeinschaft 60plus im SPD-Ortsverein nach der Sommerpause zunächst im Zeichen der Koordinierung der Aktivitäten für das zweite Halbjahr. AG-Sprecher Herbert Bangert blickte zunächst zurück auf das letzte Monatstreffen im Juli mit Bürgermeister Benjamin Köpfle sowie die Radtour im Rahmen des Stadtradelns, bei der die Wiederherstellung der Brücke am Erbachwiesenweg im Mittelpunkt gestanden habe. Als weitere Termine wurden die Mitwirkung an einem Treffen mit der Landespolitik zum Thema „Erbachwiesenwegbrücke“ am 3. November, ein Filmabend am 24. November mit dem Film „Bornholmer Straße“ sowie die Jahresabschlussfeiern des Ortsvereins am 21. November und der Arbeitsgemeinschaft am 15. Dezember festgelegt. Bangert gab weiter einen Überblick über die Planungen zum 125-jährigen Jubiläum im kommenden Jahr. Die zentrale Veranstaltung werde mit einer Matinee am Sonntag, 8. Februar im Festsaal der Sonnbergschule stattfinden. Die Festrede werde der Schirmherr des Jubiläums, der Landesvorsitzende und Vorsitzende der Landtagsfraktion Andreas Stoch halten. Für die musikalische Umrahmung konnte der Liedermacher Uli Valnion verpflichtet werden. Man werde sämtliche Veranstaltungen 2026 unter das Jubiläumsmotto stellen und plane gezielt noch eine Totenehrung auf dem Friedhof und die Gastgeberrolle eines Kreisparteitags, so Bangert.
Auf die politischen Geschehnisse während der Sommerpause eingehend, ging Bangert zunächst auf den Beschluss des Gemeinderates vom 21. Juli ein, mit dem dieser die weitere Planung für die Neugestaltung des Schillerplatzes ablehnte. Bangert skizierte die Geschichte vom Erwerb von zwei Grundstücken mit dem Ziel, hier einen lebendigen und identitätsstiftenden Dorfmittelpunkt zu schaffen, über den breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozess mit 200 Rückmeldungen, eine Bürgerwerkstatt zur Bewertung der Vorschläge bis zu einem Architektenwettbewerb mit der Vergabe eines Planungsentwurfs an ein Weinheimer Büro. Nachdem es der Verwaltung mit Bürgermeister Köpfle gelungen sei, für die Maßnahme eine Aufstockung und Verlängerung von Mitteln der Dorfentwicklung zu erreichen, sei es notwendig gewesen, dass die Gemeinde weitere Schritte zur Umgestaltung des Platzes in Angriff nimmt. Die Verwaltung habe deshalb vorgeschlagen, das Siegerbüro mit der weiteren Planung zu beauftragen und hierbei auch Einsparpotenziale der mit 1,4 Mio. Euro veranschlagten Maßnahme zu definieren. Die Planungskosten von rund 49.000 Euro wären mit 60 Prozent bezuschusst worden, so dass die Gemeinde letztlich noch 20.000 Euro hätte tragen müssen. Mit der Ablehnung mit 9:8 Stimmen habe man jetzt einen sehr aufwendigen Prozess mit dem Kern einer in der Gemeinde noch nie so breit praktizierten Bürgerbeteiligung abrupt abgebrochen. „Hier wurde eine Chance vertan und es wurde auf erhebliche Zuwendungen verzichtet“, fasste Bangert das Ergebnis zusammen. Die Gemeinde sei jedenfalls nicht angetreten, hier zwei Grundstücke zu erwerben, um dann eine untergenutzte grüne Freifläche entstehen zu lassen.
Weiter wurde der „Dauerbrenner“ Bildungszentrum diskutiert, bei dem es in den letzten Wochen eine deutliche Wendung gegeben habe. Nachdem man seitens des Schulverbandes zunächst eine Realisierung auf dem Schillerschulgelände ohne Realschule als einzige realistische Chance angesehen habe, sei wenig später die Verfolgung dieser Planung gestoppt worden, weil das Land angekündigt habe, seine Schulbauförderung neu zu gestalten. Hiervon erhoffe man sich die Chance, einen Neubau unter Einbeziehung der Realschule schaffen zu können. Jetzt warte man gespannt auf die Richtlinien. Schließlich diskutierte man noch über die bundespolitischen Streitthemen und hierbei insbesondere die gescheiterte Wahl der Verfassungsrichter, wobei die Rolle des CDU-Fraktionsvorsitzenden Jens Spahn heftig kritisiert wurde. Große Sorgen bereiteten die Krisenherde Ukraine, wo zuletzt von dem russischen Drohnenbeschuss auf polnisches Staatsgebiert eine erhebliche Provokation und Eskalation ausgegangen sei, und Israel, wo man mit Sorge auf die weiteren Militäroperationen im Gazastreifen blicke. Auch dort habe Israel mit dem Beschuss eines Ziels in Katar für eine neue Eskalationsstufe gesorgt. Schließlich bestürzten die Bilder aus der Türkei, wo man gewaltsam systematisch die Ausschaltung der Opposition betreibe. „Die Welt ist aus den Fugen geraten und man kann nur hoffen, dass kein Flächenbrand entsteht“ fasste Bangert die aktuelle besorgniserregende Situation zusammen.