
Landtagsabgeordneter Sebastian Cuny, Co-Vorsitzender Sven Olthoff, Gemeinderat Bernd Hauptfleisch, Co-Vorsitzende Yvonne Weiß (v.l.n.r.)
Willy-Brandt-Medaille für Gemeinderat Bernd Hauptfleisch
Ehrungen und Olthoff-Verabschiedung in der SPD-Jahresabschlussfeier
24. November 2025 – Zwei emotionale Momente bestimmten die diesjährige Jahresabschlussfeier des SPD-Ortsvereins im Restaurant der Bergstraßenhalle. Bernd Hauptfleisch wurde für seinen jahrzehntelangen Einsatz in unterschiedlichen Funktionen mit der nur selten verliehenen Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet und Vorsitzender Sven Olthoff wurde in diesem Rahmen verabschiedet. Für einen nachdenklichen Einstieg sorgte Edith Stockmann mit einem Sketch gemeinsam mit Hauptfleisch, als dieser im Ladengeschäft Stockmanns gerne „Sinn“ kaufen wollte. „Gemeinschafts- und Gerechtigkeitssinn“ waren wegen geringer Nachfrage „ausgemustert“, „Geschäftssinn, Unsinn, Leichtsinn und Stumpfsinn“ wollte der Kunde nicht, dem schließlich „Schwachsinn, Irrsinn und Blödsinn“ zum Sonderpreis im Dreierpack angeboten und „Wahnsinn“ als Zugabe gereicht wurde.
Die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft verband Landtagsabgeordneter Sebastian Cuny mit einem Quiz über die jeweiligen Jahreszahlen der Parteieintritte, ehe er Christa Pittner für 30-jährige und Peter Leitwein für 45-jährige Parteizugehörigkeit auszeichnete. An Bernd Hauptfleisch gerichtet führte Cuny aus, dass es in allen Ortsvereinen Personen gäbe, ohne die dieser nicht vorstellbar sei. Zu diesen zähle in Laudenbach seit Jahrzehnten Bernd Hauptfleisch, der 1992 als damals 100. Mitglied in den Ortsverein aufgenommen wurde, dort wichtige Vorstandsämter wie Kassier und stellvertretender Vorsitzender begleitete und seit 1994 als Gemeinderat die Kommunalpolitik mitbestimmt. Mit Emotion und Leidenschaft habe er seine Aufgaben wahrgenommen und dabei in besonderer Weise die sozialdemokratischen Werte vertreten, wobei er sich neben dem großen politischen Engagement auch für Kunst und Kultur einsetze und bei der Boule-Abteilung der Turngemeinde Verantwortung übernommen habe. Der Ortsvereinsvorstand habe beantragt, Hauptfleisch als 4. Laudenbacher die Willy-Brandt-Medaille in Anerkennung seiner Verdienste zu verleihen und er freue sich, Medaille und Urkunde überreichen zu können, so Cuny.
Ausblick auf die Landtagswahl
„Noch 106 Tage trennen uns von der Landtagswahl am 8. März“, von der er sich wünsche, dass sie zu einem „Tag des Aufbruchs“ werde, so Cuny einleitend zur Landespolitik. Baden-Württemberg werde unter seinen Möglichkeiten regiert, die Gemeinsamkeiten der grün-schwarzen Koalition seien aufgebraucht, es werde nicht mehr gestaltet, sondern mit dem jeweils „kleinsten gemeinsamen Nenner“ regiert. Es sei Zeit für eine Regierung mit „rotem Faden“. Hierbei wolle man das Land nicht schlechtreden, sondern es besser machen, wobei er als Beispiele einer SPD-Zukunftsoffensive die Wohnungspolitik und die dringende Unterstützung der Kommunen nannte. Persönlich hoffe er, mit Unterstützung der Wähler im Wahlkreis das Mandat halten zu können, so Cuny. Die Kreisvorsitzende Xenia Rösch machte Mut, als Sozialdemokraten „Zukunft zu wagen“ und rief auf, mit Zuversicht die sozialdemokratischen Ideale und dabei ganz besonders die Demokratie zu verteidigen.
Abschied vom Ortsvereinsvorsitz
Sven Olthoff, der in wenigen Tagen seine Zelte in Husum aufschlagen wird, erinnerte zunächst an das abgelaufene Ortsvereinsjahr, ehe er sich mit dem Dank an alle Mitglieder, den Vorstand, die Gemeinderatsfraktion und die rührige Arbeitsgemeinschaft 60plus für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit bedankte und dem Ortsverein für die weitere Arbeit Erfolg, Freude und Energie wünschte. Für den Vorstand würdigte die frühere Ortsvereinsvorsitzende Vanessa Bausch Olthoff als einen Mann, der neben der SPD auch die Arbeiterwohlfahrt am Ort mitgeprägt habe. Mit kreativem Kopf und nordischem Humor habe er seine Positionen vertreten, Kritik geäußert, aber auch Kritik angenommen. Er hinterlasse eine Lücke, fehle politisch und menschlich, so Bausch. Fraktionssprecherin Ulrike Schweizer erinnerte an die kreative, erfolgreiche Neuausrichtung des letzten Kommunalwahlkampfes, bei dem Olthoff ganz besonders auf die neuen Medien gesetzt habe. Für Olthoff seien die Anliegen der Menschen und die Interessen der Vereine Leitplanken seines kommunalpolitischen Engagements gewesen. Er bleibe insbesondere auch in Erinnerung als Organisator der Mahnwache mit dem Motto „Nie wieder ist jetzt“, als rund 500 Bürger in Laudenbach ein Zeichen gegen rechts gesetzt hätten.


Fotocredit: Janis Marx